Auch Gefühle der Verlassenheit können in dieser Zeit entstehen. Diese entwickeln sich, wenn ein Kind sich selbst überlassen oder früh an andere übergeben wird (an die Krippe oder die Großeltern) Später wird es sehr wahrscheinlich damit zu kämpfen haben. Entweder tut es dann alles dafür, um diese Gefühle nicht spüren zu müssen oder es geht selbstständig in innere Isolation aus Angst vor diesen Gefühlen. So wird wahre Nähe unmöglich.
Die erwachsene Tochter, die die Babyphase gesund durchlebt, hat weniger Probleme, ihre Bedürfnisse zu äußern. Und sie besitzt ein stabileres Selbstverständnis, stellt sich weniger in Frage. Eine Tochter mit gesundem Urvertrauen weiß: Ich bin etwas Besonderes, ich bin wichtig und und ich gehöre dazu. Sie vertraut anderen Menschen leichter. Sie hat das Vertrauen, dass irgendwie immer für sie gesorgt ist. Babies, die früh von der Mutter getrennt werden, sind häufiger auf der Suche nach innerem Frieden. Sie suchen ihn weiterhin im außen, so wie als Baby damals und finden ihn einfach nicht.
Natürlich gibt es noch andere Faktoren und weitere Phasen, die auf die Tochter einwirken, ich schildere hier ein nur ein Modell.
Jede dieser 4 Phasen baut auf der anderen auf. Wenn du anderen nicht vertrauen kannst (nicht mal deiner Mutter), dann kann dich das sehr blockieren – in allen Beziehungen und Lebensbereichen. Um das zu heilen, beginne, deinem inneren Baby zu begegnen; das kannst du in Gedanken tun. Sag ihm all die Dinge, die es hätte hören wollen und müssen, um heute zu vertrauen. Das ist ein Anfang. Vielleicht nimmst du dir ein Foto von dir selbst aus dieser Zeit und lässt es auf dich wirken, spürst genau hin, was du damals als Baby gebraucht hättest.